Comeback in der Türkei!
Liebe Radsportfans,
ich habe in der Türkei sehr viel erlebt und möchte euch einen kurzen Einblick in meine ersten Tage mit dem Team geben.
Am vergangenen Dienstag flog ich mit meinem Team gemeinsam von Düsseldorf nach Antalya [Türkei].
Gute 8 Stunden Reisestress, gefolgt von Koffer auspacken und Rad aufbauen, ein anstrengender Tag. Am nächsten Tag blieb nicht viel Zeit für solche Dinge, da wir um 13 Uhr eine große Pressekonferenz hatten!
Am Mittwoch folgte in Antalya im Akra Hotel eine Pressekonferenz mit 70 Pressevertretern. Wofür so ein Hype? Das ist schnell erklärt! Corendon Airlines mit Sitz in der Türkei [Antalya] und das Team Bike Aid Pro Cycling haben vor kurzem ein Sponsoring abgeschlossen und aus diesem Grund war das Interesse an der Pressekonferenz besonders groß. Es war ein einmaliges Gefühl, vor so vielen Leuten zu sprechen, da man das im Radsport bei einer Pressekonferenz eher selten erlebt.
8 Monate nach meinem Sturz mit dem erlittenen Schienbeinbruch war ich für mein Bike Aid Pro Cycling Team wieder einsatzbereit. Eine sehr lange und harte Zeit als Sportler mit viel Blut, Schweiß und Tränen. Eine Ungewissheit, wie das erste Rennen physisch und psychisch verläuft! Ich startete bei der Tour of Antalya mit starker Besetzung und 4 Etappen an 4 Tagen. Ich muss sagen, die ersten 30 Minuten während der 1 Etappe hatte ich ein unheimlich komisches Gefühl zurück im Renngeschehen zu sein. Von Minute zu Minute kam ich wieder in den Flow und fand wieder sehr viel Spaß am Rennen fahren. Ich bekam nach 8 Monaten soviel Vertrauen vom Team, dass ich sogar meinen Teamkollegen Lucas zum Sprint anfahren sollte. Wahnsinnig viel Verantwortung bei einem wichtigen Rennen. Viele fragen sich bestimmt, wie kann man vom Kopf her wieder so ein Risiko eingehen, als sei nichts gewesen? Ganz einfach gesagt. Ich überlege nicht lange und schalte einfach den Kopf aus und vergesse die Vorgeschichte. So konnte ich direkt, als ob nichts gewesen ist, Lucas sehr gut den Sprint anziehen und er fuhr auf einen starken 8 Platz.
Die 2 und 3 Etappe ging es dann in die Berge, wo ich die Bergfahrer aus dem Team solange es ging unterstützt habe. Auf der letzten Etappe kam es nochmal zum Sprint. Auch an diesem Tag bekam ich viel Verantwortung übertragen und musste Lucas in die perfekte Position bringen für die letzten 300m. Es lief wieder sehr gut und ich konnte Lucas in eine sehr gute Ausgangslage bringen, aus der er mit einem starken Platz 3 hervorging. Ein fantastisches Gefühl wieder meine 1 Rundfahrt zu beenden und dem Team helfen zu können. Ich muss ehrlich sagen, das ich von meiner Form und dem Positionfahren selber beeindruckt war. So quält man sich gerne 7 Monate durch die Reha, klappert unheimlich viele Termine ab, damit man schnell wieder genesen ist. Als Ziel hatte ich mir gesetzt, die Saison im Februar zu starten und habe das zu meiner Zufriedenheit geschafft. Ich bin endlich wieder zurück im Renngeschehen!
Am Samstag und Sonntag folgten nochmal 2 weitere Rennen in der Türkei für mein Team und mich. Am Samstag folgte eine schwere Bergankunft, wo es hieß die Bergfahrer in die richtige Position in den Anstieg zu bringen.
Am Sonntag folgte ein 150 km flaches Rennen. Ich bekam die Aufgabe vom Team, unserem anderen Sprinter den Sprint bestmöglich vorzubereiten. Gesagt getan! Er verpasste hauchdünn seinen ersten Saisonsieg und wir gaben uns mit Platz 2 zufrieden. Jetzt muss ich einmal kurz alles sacken lassen und ich werde euch weiter über die Saison und Geschehnisse auf dem Laufenden halten!
Es war eine tolle Zeit in der Türkei, auf die ich lange hingearbeitet habe aber nun heißt es weiter hart arbeiten, um die Ziele zu erreichen.
Da ich in meiner verletzten Zeit soviel Unterstützung und Hilfe bekommen habe und ich endlich wieder Rennen bestreiten kann, möchte ich mich an dieser Stelle aber nochmal bedanken. Danke an meine Familie, meinen Trainer, mein Team für die lang anhaltende Geduld, das Ärzteteam und das Physiotherapeuten Team, meine Partner wie die Auto Thomas Firmengruppe, Home4you, alle Förderer und all die, die an mich geglaubt haben und mir auf unterschiedlichen Wegen geholfen haben.
Bis die Tage,
Aaron